Wie weiter mit Fichte: Ist die "Würde des Menschen" noch zu retten?
Fichte gehört bis heute zu den umstrittensten Philosophen des deutschen Idealismus. So sehen die einen in ihm einen Vordenker des Nationalismus und eines politischen Autoritarismus, dessen Überlegungen bis in die Gegenwart hinein einen wichtigen Bezugspunkt für die (neue) Rechte bilden. Demgegenüber argumentieren andere, Fichte würde schon in seinen frühen Entwürfen der Wissenschaftslehre die Vorstellung eines universellen Menschheitsfortschritts entwickeln und daran auch in seinen späten Schriften und selbst noch in den „Reden an die deutsche Nation“ festhalten. Wir möchten in unserem Vortrag den Zusammenhang zwischen systematischen und politischen Argumentationen Fichtes in den Blick nehmen. Exemplarisch analysieren wir Fichtes Text „Ueber die Würde des Menschen“. Wir wollen zeigen, dass von Fichtes universeller Fortschrittsvorstellung zur Behauptung kultureller Überlegenheit der Deutschen ein Übergang möglich ist. Davon ausgehend möchten wir diskutieren, wie ein (selbst-)kritischer Umgang mit Fichtes philosophischen Begrifflichkeiten heute aussehen kann. Das wirft nämlich systematische Fragen auf, die uns als Philosophierende der Gegenwart angehen. Wie können wir mit philosophischen Begriffen umgehen, durch die problematisches Gedankengut tradiert wird? Wie könnten begriffliche Alternativen entwickelt werden?
Diese Veranstaltung ist beendet.
Veranstaltung beendet
Ende
Veranstaltungsart
Vortrag
Ort
Referenten
Dr. Sebastian Bandelin
Dr. Hannah Lisa Peaceman
Veranstalter
Philosophisches Kolloquium der Universität Regensburg
Veranstaltungssprache
Deutsch
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Barrierefreier Zugang
nein
Öffentlich
ja