
Veranstaltungen
Eulen Street Art
18:15 Uhr ·
Vortrag
Prof. Dr. Klaus Vieweg hält in Vorbereitung auf einen Workshop am Folgetag einen öffentlichen Vortrag zum Thema "Hegel und der Antijudaismus". Eine Kurzbeschreibung folgt.
- Der Zugang zu dieser Veranstaltung ist barrierefrei.
16:30 Uhr ·
Vortrag
In vielen klassischen Texten der philosophischen Tradition treffen wir auf Passagen, die – mindestens nach heutigen Maßgaben – als rassistisch zu beurteilen sind. Die Frage, wie wir mit diesem problematischen Erbe umgehen sollen, wird sowohl in der Öffentlichkeit als auch innerhalb des akademischen Diskurses diskutiert. Oft wird die Diskussion mit einer Frage eröffnet, die auf die jeweiligen Autor*innen gerichtet ist: „Waren – zum Beispiel: Kant, Fichte, Hegel, oder auch: Hannah Arendt und Max Weber ... Rassisten bzw. eine Rassistin?“. Es scheint so, als bestünde die Aufgabe einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen philosophischen Tradition darin, nun die Klassiker der Reihe nach durchzugehen, um dann ein be- oder entlastendes Urteil über sie zu fällen. In meinem Vortrag möchte ich deutlich machen, inwiefern diese Herangehensweise das Thema auf problematische Weise verengt. Ich versuche an konkreten Fällen zeigen, wie dadurch wichtige sowohl philosophische als auch philosophiegeschichtliche Aspekte, aber auch die politische Dimension des philosophischen Diskurses nicht mehr angemessen in den Blick kommen. Und nicht zuletzt: dass auf diese Weise die selbstkritische Auseinandersetzung des Fachs mit etablierten Rezeptionspraxen, Universalisierungsansprüchen und dem eigenen Selbstverständnis möglicherweise blockiert wird.
- An dieser Veranstaltung kann online teilgenommen werden.
- Der Zugang zu dieser Veranstaltung ist barrierefrei.
18:00 Uhr ·
Vortrag
Unsere Podiumsteilnehmer:innen werden sich mit der drängenden Frage befassen, wie mit dem Rassismus, Antisemitismus oder der Ambivalenz gegenüber dem Kolonialismus, den man bei klassischen Philosophen wie Kant finden kann, in Forschung, Lehre und Öffentlichkeit umzugehen ist.
- Der Zugang zu dieser Veranstaltung ist nicht öffentlich.
6:15 Uhr ·
Vortrag
Fichte gehört bis heute zu den umstrittensten Philosophen des deutschen Idealismus. So sehen die einen in ihm einen Vordenker des Nationalismus und eines politischen Autoritarismus, dessen Überlegungen bis in die Gegenwart hinein einen wichtigen Bezugspunkt für die (neue) Rechte bilden. Demgegenüber argumentieren andere, Fichte würde schon in seinen frühen Entwürfen der Wissenschaftslehre die Vorstellung eines universellen Menschheitsfortschritts entwickeln und daran auch in seinen späten Schriften und selbst noch in den „Reden an die deutsche Nation“ festhalten. Wir möchten in unserem Vortrag den Zusammenhang zwischen systematischen und politischen Argumentationen Fichtes in den Blick nehmen. Exemplarisch analysieren wir Fichtes Text „Ueber die Würde des Menschen“. Wir wollen zeigen, dass von Fichtes universeller Fortschrittsvorstellung zur Behauptung kultureller Überlegenheit der Deutschen ein Übergang möglich ist. Davon ausgehend möchten wir diskutieren, wie ein (selbst-)kritischer Umgang mit Fichtes philosophischen Begrifflichkeiten heute aussehen kann. Das wirft nämlich systematische Fragen auf, die uns als Philosophierende der Gegenwart angehen. Wie können wir mit philosophischen Begriffen umgehen, durch die problematisches Gedankengut tradiert wird? Wie könnten begriffliche Alternativen entwickelt werden?